Wir sind eine Reihe Verrückter, die Spaß daran haben, mit dem Feuer zu spielen, natürlich ohne daß etwas passiert!
Begonnen haben wir damit zur Faschingsveranstaltung im Februar A.D. 2001. Nach einer kleinen Pause begannen wir, zur
alljährlichen Jahresfeier „Völkerschlacht bei Leipzig” als Gaukler aufzutreten. Das ist allerdings die
inoffizielle Geschichte, die einzig wahre Historie könnt Ihr im Folgenden lesen:
So begab es sich vor langer, langer Zeit, als die Räder noch eckig und dafür die Straßen rund waren, als man
Bücher noch auf lebende Ziegen tätowierte, die dann übrigens immer wegliefen und so sie keiner lesen konnte, weil
man vergessen hatte, vorher Pergament daraus, also aus den Ziegen, herzustellen. Die Ziegen fanden beide Varianten irgendwie
ziemlich blöd und so wurde bis zur Erfindung des Papyrus keine Geschichte schriftlich überliefert, auch diese nicht.
Sie wurde nur geraunt und jeder ließ beim Erzählen etwas weg oder fügte etwas hinzu, oder hatte es wegen des
Raunens einfach nicht richtig verstanden, aber der Kern der Wahrheit ist sicherlich erhalten geblieben. Ganz sicher.
Im Sumpf bei den sieben Bächen (Pleiße, Pösgraben, Rietschke ...), wo außer ein paar Krüppellinden nichts
Gescheites wuchs und wo eigentlich kein Mensch eine Straße bauen würde, geschweige denn einen Tunnel, und eine Kreuzung
schon gar nicht (außer den Römern, aber die spinnen eh), tat es dann doch jemand. Die Straßen waren sehr belebt und
an der Kreuzung siedelten sich alsbald Menschen an. Doch nicht jeder durfte die Straße benutzen oder das Dorf betreten. Es gab
Verstoßene, denen war sogar das Überqueren der Straßen verboten. Eigentlich. So hielten sie sich bei ihrer
Wanderschaft immer östlich oder südlich der großen Straßen und trampelten dort ihre eigenen Pfade. Und es kam,
wie es kommen mußte, auch die Pfade kreuzten sich südöstlich der grooooßen Straßenkreuzung und auch dort
siedelten Menschen. Verstoßene Menschen. Aber sie waren fröhlich und zechten gern und immer strahlte die Sonne über
der Siedlung. Selten war eine Wolke am Himmel zu sehen, und so nannten alle den Flecken Niewolkesthorp. Was auch immer das bedeutet.
Einige der Verstoßenen hatten große Schuld auf sich geladen, die sie nun durch Zechen und Gaukelei abzutragen versuchten.
Dies zu leisten zogen sich manche alljährlich zu Beginn der Fastenzeit und also auch zu Beginn der finsteren Jahreszeit bunte
Gewänder an und vollführten vor dem versammelten Volke allerlei Narretei.
Diese findet Ihr hier.
Vorstellung
Doch manchem Schuldbeladenen reichte dies nicht und er wollte seine Schuld schneller abtragen. Und sie wollten Licht unter das Volk
bringen. So entschlossen sie sich, meist nach Einbruch der Dunkelheit, das herbeigeilte Auditorium mit Feuerspielen zu erheitern.
Diese Vaganten möchten wir Euch hier vorstellen. Da die Büttel unserer ehemaligen Lehnsherren noch immer versuchen,
unserer habhaft zu werden, verschweigen wir hier unsere wahren Namen. Klickt auf eine Person, um mehr über sie zu erfahren.
Borislaw aus Bulgarien
Er stellte sein geschicktes Spiel mit dem Feuer dem Türkenkönig zur Verfügung, um mit ihm die Burgen Europas zu
erstürmen. Doch als die Schlacht geschlagen war, konnte und wollte er das Spiel mit dem Feuer nicht lassen. Und so dauerte
es nicht lange, bis auch türkische Häuser und Paläste in Flammen aufgingen und der Türkenkönig ihn mit
Schimpf und Schande aus seinem Lande Vertrieb. Borislaw hat sich dem Feuerspeien verschrieben. Mit Inbrunst und Ausdauer hat er
gar manchen Drachen in die Flucht geschlagen.
Brunhilde aus Brunsbüttel
Brunsbüttel ist ein kleiner Flecken im Holsteiner Land, an der Elbe gelegen, ständig überstrahlt vom Glanze Hamburgs.
Seit Ende des 13. Jahrhunderts wußten die Geschichtsschreiber kaum, was sie berichten sollten. Dies sollte sich am
14. April 1889 schlagartig ändern. Dank des Wirkens ihrer Einwohnerin Brunhilde war das Städtchen gezwungen, eine
Berufsfeuerwehr zu gründen. Warum? Ach ... fraget nicht, sehet! Gemeinsam mit anderen oder auch allein peitscht sie Pois
durch die Luft oder läßt brennende Reifen um ihre Taille kreisen. In den Ären dazwischen bringt sie ihren
Dudelsack oder die Drummen zum Erschallen.
Ida aus Island
Island hat und hatte viele Preziosen: Gletscher, Geysiere, Vulkane, Ida. Die Isländer waren mit allerlei Gefahren der Natur
vertraut, also merkten sie schnell, daß Vulkane nicht mehr das größte Ungemach in Form von Feuer darstellten. Sie
konnten sich ihrer nur entledigen, indem sie sie in einem Boot ohne Ruder der Macht der Meeresgötter überließen.
Diese hatten Mitleid und ließen sie an den Gestaden Europas stranden, so kam sie zu uns. Alsbald kultivierte sie den Umgang
mit dem Feuer und läßt Pois und brenndende Seile um sich und andere tanzen.
Hagen aus Halle
Er ist die nimmer verstummende, ewig schallende, donnernde Stimme ohne Schatten. Nein, weder hat er seine Seele an Gott verkauft noch
ist er von Ketzern verflucht. Er steht einfach in unserer Mitte und tut Kunde kund tun. Es ist ihm unmöglich, einen Schatten zu
werfen, bloß weil er in unserer Mitte steht und somit von allen Feuern umringt ist. Virtuos die Stimmbänder schwingend,
verschafft er uns Raum und Zeit und einen würdigen Rahmen für unsere Tollereien, ohne selbst aus Letzterem zu fallen.
Saria aus Saragossa
Sie diente am Hofe des Fürsten von Saragossa. Als dieser dann ein Auge auf sie warf und sie umgarnte, wehrte sie ihn kühl
ab. Dieser schäumte vor Wut und meinte zu ihr, sie solle ihre Spiele mit dem Feuer nicht übertreiben. Das hätte er
besser mal nicht gesagt, denn jetzt entflammte ihr Temperament erst recht und verursachte wahre Flächenbrände. Dazu hat
sie zwei fünfflammige Fächer auserkoren, in den Pausen läß sie die Drummen im rechten Takt erschallen.
Thorben aus dem Teutoburger Wald
Einst waren die wilden, morastigen Wälder bei Teutoburg rießig und nur von Trollen, Elfen und Feen bewohnt. Viele Seelen
fanden nicht wieder heraus bis ..., ja, bis sich ein Einsiedler namens Thorben dort niederließ. Auch er entdeckte für sich
das Spiel mit dem Feuer und nutzte zum Üben die Hölzer des Teutoburger Waldes. Und weil dieses auch mal daneben ging,
hatten die Bewohner Sorge, daß es ihren Wald wohl nicht mehr sehr lange geben wird. Und so jagten sie ihn mit Mistgabeln bis
über die Grenzen ihres Landes. Nun hatte er sich bis dahin einen ordentlichen Umgang mit dem Feuer angeeignet und sogar einen
Lehrling ausgebildet: Hatschi Halef aus Haifa. Heute unterhält er das Publikum mit allerlei brennendem Geäst (Staff,
Dragonstaff, Nun-Shakos) und nebenbei läßt er noch mit dem Dudelsack die Luft scheppern.
Greta de Garderoboire
Von einem vornehmen Hofe verstoßen und lange umherirrend, führten sie ihre Pfade zu uns. Sie versorgt uns nun wie
eine Marketenderin, geht uns helfend zur Hand und lindert unsere Nöte. Die Greta fängt die Mäntel, schneller
als wir sie werfen können, noch bevor sie die Erde berühren. Sie versorgt uns mit Brennstoff, sie bügelt unsere
Versäumnisse aus. Doch Wehe! Auch Licht und Feuer können sie nicht verdrängen! Wie eine Motte in der Nacht
umschwirrt sie unser Leuchten.
Bjørn Arne aus Århus
Unser Lehrling Bjørn Arne aus Århus in dem Staate Dänemark. Dort ist einiges faul, die Lehrlinge gehören aber nicht dazu
und zudem sind sie sehr gelehrig. Für den Bau von Brücken und im Kampf gegen Sturmfluten opferten die Dänen die Hälfte
ihres Waldes, die andere Hälfte ... ach, fragt nicht! Im unermüdlichen Kampf mit und gegen die Pois eckte unser Lehrling
hie und da versehentlich mal an. Nun ist Dänemark die größte zusammenhängende baumlose Weidefläche Europas.
Einige der Gaukler zogen weiter, weil sie Ihre Schuld abgetragen hatten oder weil sie die Flamme in die Welt tragen wollten. Sie
hatten großen Anteil daran, unser Licht zu entzünden und deshalb wollen wir ihrer hier gedenken.
Der Lehrling Geselle Hatschi Halef aus Haifa
Unser Lehrling Geselle Hatschi Halef ging zunächst bei Ursus und sodann bei Borislaw und
darauf bei Thorben in die Lehre. Er hat seine Feuertaufe und alle Prüfungen bestanden und darf nun auch allein das Feuer
bezwingen. Dazu verwendet er brennendes Geäst wie sein Meister, aber er arbeitete auch an eigenen Werkzeugen.
Tanja aus Tasmanien
Ihr meint, ihr kennt den tasmanischen Teufel, dann habt ihr unsere Tanja noch nicht erlebt! Einst von Beginn an mit uns, erfreute
sie die Gaffer mit Poi und Tambourinespiel.
Ursus aus Usbekistan
Auf seinem Weg nach Niewolkesthorp mußte er viele Gebirge überwinden. Daß auf den Gebirgen keine Bäume mehr stehen,
kommt nicht von ungefähr. Einst von Beginn an mit uns, erfreute er den Plebs mit dem Poispiel und einer unnachahmlichen Mimik.
Frondienst
Wollt auch Ihr uns den Frohndienst abverlangen, kommen wir nicht umhin, ein paar Bedingungen zu stellen.
Fragt uns rechtzeitig, viele von uns
sind Schichtarbeiter und müssen ihre Schichtpläne einrichten. Wir treten am liebsten in voller Zahl auf, können uns
aber auch reduzieren.
Unsere Show ist auf ein historisierendes Ambiente ausgelegt, sowohl von unserer Kleidung als auch von der Musik her.
Wir treten nicht in Räumen auf, da dort meist zu wenig Platz ist und die Brandgefahr ist einfach zu groß. Es sei denn, es
ist eine leere Fabrikhalle o.ä..
Wir treten frühestens nach Sonnenuntergang auf, bei stark bewölktem Himmel vielleicht auch etwas eher. Am Tage verpufft
die Wirkung und es sieht einfach nicht schön aus. Wir können nicht auftreten, wenn Wind oder Regen zu stark sind, dann
ist die Sicherheit gefährdet, die Fackeln brennen nicht richtig und die Musikinstrumente gehen kaputt. Im Zweifel entscheiden
wir das vor Ort, bei allgemeiner Schlechtwetterlage telefonisch.
Wir sind bis zu acht Personen. Die benötigte Fläche beträgt ca. 10m x 10m (hab's noch nicht wirklich nachgemessen) und
sollte aus einem nicht brennbaren (kein Holz, Stroh, Kunststoff, Pappier, trockener Rasen), ebenen, halbwegs rutschfesten und nicht
zu sehr geneigten Untergrund bestehen (Asphalt, Teersplitt, Betonboden, Kopfsteinpflaster, feuchter fester Rasen, Kiesflächen
sind z.B. geeignet). Wir brauchen auch Platz nach oben! Auf dieser Fläche sollten bis zu einer Höhe von 4m keine Äste
ragen, insbesondere keine Nadelhölzer. Denkt auch an brennbare Dekoration. Manchmal ist danach ein Feuerwerk geplant, denkt daran,
daß wir dazu einen relativ großen Sicherheitsabstand benötigen. Wir schauen uns den Auftrittsort grundsätzlich
ein paar Tage vorher an.
Die musikalische Begleitung machen wir selbst per lauten Dudelsäcken, Trommeln und Schellen. Die Nachbarschaft sollte dies also
für bis zu 30 Minuten tolerieren können. Alternativ können wir auch eine CD mit passender Musik mitbringen, brauchen
aber trotzdem eine gewisse Lautstärke.
Hier sind wir demnächst zu sehen:
Datum
SU
BSE
MP
MA
MU
Ort
Beschreibung
Wir haben keine weiteren Termine geplant
Legende: SU: Sonnenuntergang, BSE: Ende der blauen Stunde, MP: Mondphase MA: Mondaufgang and diesen Tag MU: Monduntergang an diesem Tag
Empfehlungsschreiben
An den folgenden Orten haben wir unser feuriges Werk schon verrichtet und wir haben dort auch keine größeren Schäden
hinterlassen, so daß man uns dort gerne wieder begrüßt: